Vor allem Jüngere vermieten ihre Wohnung an Reisende

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2002

(socialON) Vor allem Jüngere vermieten ihre Wohnung an Reisende. Jeder Zehnte bietet ein Zimmer oder die ganze Wohnung zur kurzfristigen Untermiete an. Gastgeber müssen rechtliche Regelungen beachten.

Jemand zum Blumengießen, keine Angst vor Einbrechern oder einfach ein paar Euro zusätzlich: Wer in den Urlaub fährt und seine Wohnung währenddessen untervermieten oder Urlaubern kostenlos zur Verfügung stellen will, kann hierfür verschiedene Online-Portale nutzen. Fast vier Millionen Internetnutzer (sieben Prozent) in Deutschland haben schon einmal Wohnraum auf einer Internetplattform angeboten – entweder kostenlos auf Webseiten wie CouchSurfing und BeWelcome oder gegen Bezahlung auf Portalen wie AirBnB, Wimdu und 9flats.

Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Vor allem bei Jüngeren sind Online-Angebote für die Vermittlung von Privatunterkünften beliebt: Bereits jeder zehnte Internetnutzer (zehn Prozent) zwischen 14 und 29 Jahren hat anderen Nutzern schon einmal seine Wohnung oder ein Zimmer über eine Online-Plattform zur Verfügung gestellt. Von den 30- bis 49-Jährigen sind es acht Prozent und unter den 50- bis 64-Jährigen 6 Prozent. „Es war noch nie so einfach, Gastgeber und Reisende zusammenzubringen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Als Gastgeber muss man sich aber auch mit den rechtlichen Anforderungen der Vermietung oder Untervermietung auseinander setzen.“

Wer seine Wohnung vermietet, muss eine Reihe von Verpflichtungen beachten. Darüber sind sich die meisten Nutzer (81 Prozent) auch im Klaren, wie die Umfrage zeigt. Wer seine Mietwohnung anbieten möchte, ist zum Beispiel verpflichtet, im Vorfeld die ausdrückliche Erlaubnis des eigenen Vermieters für die Untermiete einzuholen. Die Einnahmen durch Vermietungen über Internetplattformen müssen außerdem in der Steuererklärung angegeben werden. In manchen Städten – wie zum Beispiel in Berlin – gelten Regelungen zur so genannten Zweckentfremdung von Wohnraum, die die Überlassung an Reisende einschränken oder verbieten können. Private Vermieter erkundigen sich am besten bei den zuständigen Ämtern, welche Regelungen in ihrer Stadt greifen.

Community-Marktplätze wie Airbnb fungieren vorwiegend als Vermittler zwischen Gastgebern und Gästen und übernehmen nur begrenzt rechtliche Verpflichtungen. Für die Abwicklung der Buchung erheben sie sowohl vom Gast als auch vom Gastgeber eine Provision. Gastgeber und Gast können sich am Ende gegenseitig bewerten. Portale wie CouchSurfing der BeWelcome verstehen sich dagegen mehr als Gastfreundschafts-Netzwerke. Registrierte Mitglieder haben dort die Möglichkeit, eine kostenlose Unterkunft auf Reisen zu finden. Neben einem freien Sofa können Nutzer ihren Besuchern auch andere Leistungen anbieten, zum Beispiel eine private Stadtführung. Ausführliche Nutzerprofile sollen auch hier helfen, die Vertrauenswürdigkeit der Mitglieder besser einzuschätzen.

Zur Methodik: Die Angaben basieren auf einer repräsentativen Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 809 Internetnutzer in Deutschland befragt. Die Fragen lauteten: „Haben Sie selbst schon einmal Ihre Wohnung oder ein Zimmer Ihrer Wohnung auf Online-Plattformen für Privatunterkünfte zur Verfügung gestellt?“; „Wenn ich eine Wohnung oder ein Zimmer meiner Wohnung auf Online-Plattformen für Privatunterkünfte anbiete, bin ich mir über rechtliche Verpflichtungen bewusst.“ (Antworten: stimme eher zu / stimme voll zu)

Ansprechpartner
Beatrice Herrmann
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
T +49 30 27576-212
b.herrmann@bitkom.org

Miriam Taenzer
Referentin Landwirtschaft & Touristik
T +49 3027576-106
m.taenzer@bitkom.org

Bitkom vertritt mehr als 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.500 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, 9 Prozent kommen aus Europa, 9 Prozent aus den USA und 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.

Quelle: Pressemitteilung bitkom vom 28.06.2016.