Unternehmen versuchen Digitalisierung gemeinsam zu meistern

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(socialON) Unternehmen versuchen Digitalisierung gemeinsam zu meistern. Vier von fünf Unternehmen kooperieren mit anderen Firmen, um die Digitalisierung voranzutreiben. Kostensenkung wichtigeres Motiv als die Entwicklung neuer Produkte.

Eine große Mehrheit der Unternehmen versucht über Kooperationen die Digitalisierung des eigenen Geschäfts voranzutreiben. Nach einer repräsentativen Befragung des Digitalverbands Bitkom geben rund vier von fünf Unternehmen (78 Prozent) in Deutschland an, dass sie Partnerschaften mit anderen Unternehmen aus der Digitalwirtschaft oder klassischen Branchen eingegangen sind, um die digitale Transformation zu beschleunigen. Die beiden wichtigsten Gründe für diese Zusammenarbeit sind der Wissenstransfer ins eigene Unternehmen (48 Prozent) sowie die Kostensenkung (45 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgen als Motive, neue Märkte (27 Prozent) bzw. Kundengruppen (21 Prozent) zu erschließen. Nur rund jedes fünfte Unternehmen gibt an, durch die Kooperationen neue Produkte oder Dienste entwickeln (20 Prozent) oder die Kräfte im Wettbewerb bündeln (18 Prozent) zu wollen. „Viele Unternehmen setzen bei der Digitalisierung auf Kooperationen. Dabei geht es allerdings oft eher um die Auslagerung von Aufgaben zur Kostensenkung als um die Bündelung von Kräften und das gemeinsame Entwickeln innovativer Lösungen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Um die digitale Transformation in Deutschland erfolgreich zu gestalten, brauchen wir mehr echte Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen und dabei vor allem auch zwischen Global Playern, Mittelständlern und Start-ups.“

Zwischen den Unternehmensgrößen und Branchen gibt es dabei zum Teil deutliche Unterschiede. Unter den Unternehmen mit 500 und mehr Mitarbeitern arbeiten 79 Prozent rund um die Digitalisierung mit anderen zusammen, unter denen mit 20 bis 99 Mitarbeitern sind es 76 Prozent. Während im Handel 81 Prozent der Unternehmen und bei den Dienstleistern 80 Prozent mit anderen kooperieren, sind es in der Industrie nur 71 Prozent. Die Digitalisierung der Wirtschaft ist unter dem Motto „d!conomy“ auch Schwerpunktthema der CeBIT, die vom 19. bis 24. März in Hannover stattfindet.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research durchgeführt hat. Dabei wurden 503 Geschäftsführer und Vorstandsmitglieder von Unternehmen ab 20 Mitarbeitern befragt. Die Umfrage ist repräsentativ für die Gesamtwirtschaft. Die Fragestellungen lauteten: „Bitte sagen Sie mir, inwiefern die folgenden Aussagen auf Ihr Unternehmen zutreffen“ mit den Antwortoptionen „Um die Digitalisierung voranzutreiben, schließen wir Partnerschaften mit IT- bzw. Internetunternehmen“ und „Um die Digitalisierung voranzutreiben, schließen wir Partnerschaften mit sonstigen Unternehmen“ sowie „Sie sagten gerade, dass Ihr Unternehmen mit anderen Firmen kooperiert, um die Digitalisierung voranzutreiben. Was sind die Ziele dieser Kooperation(en)?“

Ihre Ansprechpartner:
Andreas Streim
Pressesprecher
T +49 30 27576-112
a.streim@bitkom.org

Markus Humpert
Bereichsleiter Digitale Transformation
T +49 30 27576-233
m.humpert@bitkom.org

Bitkom vertritt mehr als 2.400 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.600 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 9 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.

Quelle: Pressemitteilung bitkomm vom 26.01.2017.