Übergabe des cfaed im Barkhausenbau der TU Dresden

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Übergabe des cfaed im Barkhausenbau der TU Dresden.
Finanzminister Dr. Matthias Haß: „Anwendungsorientierte Forschung ist der Motor einer innovativen Wirtschaft."

(socialON) Hightech trifft Denkmalschutz – Übergabe Center for Advancing Electronics Dresden (cfaed) im Barkhausenbau der TU Dresden.

Übergabe des Schlüssels zum cfaed an den Rektor der TU Dresden

Finanzminister Dr. Matthias Haß übergab heute gemeinsam mit Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange den Schlüssel für die Räume des Forschungsclusters cfaed im Barkhausen-Bau der TU Dresden an den Rektor der TU Dresden, Prof. Dr. Hans Müller-Steinhagen.

Finanzminister Dr. Matthias Haß: „Anwendungsorientierte Forschung ist der Motor einer innovativen Wirtschaft. Auf kaum einem anderen Feld ist dies so ausgeprägt wie in der Halbleiterindustrie. Die Forschungen am cfaed zur fünften Mobilfunkgeneration „5G“ oder zu energieeffizienteren Halbleiterelementen im Rahmen von Cool Silicon sind hierfür Musterbeispiele. Herausragende Forschung erfordert auch eine gute räumliche Unterbringung sowie eine exzellente technische Ausstattung. Beides konnten wir hier im Barkhausen-Bau im Einklang mit den anspruchsvollen denkmalschutzrechtlichen Anforderungen realisieren.“

Verbindung der Naturwissenschaften mit den Ingenieurwissenschaften

Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Das cfaed trägt wesentlich zum Exzellenzstatus der TU Dresden bei. Hier wird eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sich die Forschung in Sachsen auf internationalem Spitzenniveau bewegt. Das cfaed wird im neuen Gebäude ein zentraler Anlaufpunkt sein für den „grenzüberschreitenden“ Austausch der Forscherinnen und Forscher über Wissenschaftsdisziplinen hinweg. Ziel ist es, die erkenntnisgetriebenen Naturwissenschaften und die innovationsorientieren Ingenieurwissenschaften fruchtbar miteinander zu verbinden. Fach- und länderübergreifende Zusammenarbeit auf allen Gebieten ist einer der Schlüssel für die Bewältigung der drängenden Gegenwartsfragen.“

„Modernste Räume für hochkarätige Forschung“

Prof. Hans Müller-Steinhagen, Rektor der TU Dresden: „Ein eigenes Gebäude für unser Exzellenzcluster cfaed – das bedeutet modernste Räume für hochkarätige Forschung. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des cfaed forschen seit Jahren an wegweisender Elektronik für die Zukunft. Als fester Bestandteil der Profillinie Informationstechnik und Mikroelektronik der TU Dresden trägt das Exzellenzcluster cfaed entscheidend zum Image von Silicon Saxony als weltweit sichtbarer Standort für Mikroelektronik bei. Umso mehr freue ich mich, dass mit dem heutigen Tag auch die baulichen Voraussetzungen für diese internationale Spitzenforschung geschaffen wurden.“

Prof. Gerhard Fettweis, Sprecher des cfaed: „Dieser neue Barkhausen-Bau beflügelt uns! Teamgeist und gemeinsames Forschen werden weiter gestärkt. Endlich haben wir auch ein räumliches Zentrum auf dem Campus. Die kurzen Wege zwischen den einzelnen Gruppen und Laboren im Neubau ermöglichen die Interdisziplinarität, die wir uns immer gewünscht haben: Elektrotechniker besprechen sich mit Physikern und Informatiker diskutieren mit Chemikern auf den Gängen und in den Laboren. Genau mit dieser Interdisziplinarität besticht das cfaed und ermöglicht so Elektronikforschung auf internationalem Spitzenniveau. Insbesondere die Errichtung von Laboren für das Dresden Center for Nanoanalysis (DCN), welches hochsensible Elektronenmikroskope und andere spezialisierte Analysegeräte zentralisiert und campusnah betreiben wird, ermöglicht nun dessen Etablierung als international anerkanntes Nutzerzentrum für Nanoanalytik.“

Hintergrundinformationen:

Im Zuge des unter Regie der Niederlassung Dresden II des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) durchgeführten Bauvorhabens wurden auf insgesamt ca. 5000 m² Nutzfläche Labore, Büros, Konferenzräume sowie Technikräume eingerichtet. Insgesamt werden 324 Personen in den Räumen arbeiten und forschen.

Die Baukosten betragen rund 36,5 Millionen Euro. Die Baumaßnahme wird finanziert durch Fördermittel der EU aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.

Das Bauvorhaben umfasste u. a. die denkmalschutzgerechte Modernisierung des Flügels A sowie des Antennenturms des Barkhausen-Baus, die Aufstockung des Flügels A um zwei Geschosse, einen sechsgeschossigen Ersatzneubau für den abgebrochenen Flügel D sowie die Errichtung eines eingeschossigen Neubaus im Innenhof des Barkhausen-Baus.

Technisches Herzstück und zugleich bautechnisch anspruchsvollster Teil des Bauprojektes sind die Mikroskopieräume im Ersatzneubau des Flügels D. Die Aufstellung und der Betrieb der Hochpräzisionsmikroskope erfordern extrem schwingungsarme Räume. Der unmittelbare Baugrund war hierfür nicht geeignet, sodass der Baukörper durch ein dichtes Betonstützenraster aus 130 Einzelstützen mit der in 18 Metern Tiefe liegenden Granitfelsenebene verbunden werden musste. Weiterhin mussten eine annähernd strömungsfreie Temperierung der Mikroskopieräume auf einer nahezu gleichbleibenden Raumtemperatur sowie hohe Schallschutzanforderungen gewährleistet werden. Die Räume wurden zudem mit aufwendigen MU-Metall-Magnetfeldabschirmungen versehen.

Der Neubau im Innenhof wurde mit einer Fassade aus dem an der TU Dresden entwickelten Textilbeton verkleidet. Darin eingelassen wurde ein Punktraster mit einem Blumenmotiv unter dem Motto „Kleine Welt ganz groß“, welches sich auf die Mikroskopienutzungen bezieht.

Sächsisches Staatsministerium der Finanzen
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Quelle: Pressemitteilung des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen vom 17. August 2018.
Bildquelle: pixabay.com