IT-Unternehmen stellen verstärkt Hochschulabsolventen ein

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(socialoN) IT-Unternehmen stellen verstärkt Hochschulabsolventen ein. Bachelor- und Master-Abschlüsse sind gleichermaßen gefragt und Fachhochschulen gewinnen an Bedeutung.

Unternehmen der Bitkom-Branche wollen in den kommenden fünf Jahren verstärkt Hochschulabsolventen einstellen. Dabei haben Abgänger von Fachhochschulen steigende Chancen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter mehr als 700 Geschäftsführern und Personalverantwortlichen von IT- und Telekommunikationsunternehmen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. 42 Prozent der Unternehmen geben an, der Bedarf an Fachhochschulabsolventen werde bis 2020 steigen, nur vier Prozent rechnen mit einem Rückgang. Auch Abschlüsse von Dualen Hochschulen wie Berufsakademien sind wertvoll: 39 Prozent der Unternehmen sehen hier einen wachsenden Bedarf, nur drei Prozent einen geringeren. Absolventen von Universitäten wollen 35 Prozent verstärkt einstellen, vier Prozent gehen von einem sinkenden Bedarf aus.

„Der Trend in der digitalen Wirtschaft ist eindeutig: Wichtig für den Berufseinstieg ist eine fundierte akademische Ausbildung, bei der ein möglichst hoher Praxisbezug erwartet wird“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Für Hochschulabsolventen bietet die IT-Branche weiterhin hervorragende Job-Perspektiven.“ Ende des Jahres wird die ITK-Branche in Deutschland nach einer aktuellen Bitkom-Prognose erstmals mehr als eine Million Menschen beschäftigen. In den vergangenen fünf Jahren sind damit rund 125.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Gleichzeitig gibt es in der deutschen Wirtschaft aktuell rund 43.000 offene Stellen für IT-Experten.

Bachelor- und Master-Abschlüsse sind bei den Unternehmen gleichermaßen gefragt. Während 36 Prozent der Unternehmen bis 2020 von einem Plus an Bachelor-Absolventen ausgehen, rechnen nur fünf Prozent mit einem Rückgang. Auf Master-Abschlüsse wollen 35 Prozent verstärkt setzen, drei Prozent erwarten weniger Neueinstellungen von Master-Absolventen. An Bedeutung verliert dagegen die Promotion. Neun Prozent der Unternehmen rechnen mit einem steigenden Bedarf von promovierten Akademikern im Unternehmen, 16 Prozent gehen von einem Rückgang aus.

Auch die Absolventen ausländischer Hochschulen gewinnen für viele Unternehmen an Bedeutung, im Fokus stehen dabei aber die europäischen Nachbarländer: 26 Prozent der Unternehmen wollen mehr Hochschulabsolventen aus Europa rekrutieren, 6 Prozent weniger. Da Deutschland sich erst allmählich als Ziel für hochqualifizierte Spezialisten etabliert, spielen Hochschulen außerhalb Europas eher eine geringe Rolle. Nur 7 Prozent der Unternehmen sehen einen steigenden Bedarf, 12 Prozent gehen dagegen von einem Rückgang aus. „Eine Erklärung für den insgesamt eher geringen Anteil von Absolventen aus dem Ausland ist der stark gestiegene Anteil ausländischer Studierender in Master-Programmen deutscher Hochschulen“, so Rohleder. „Je internationaler die deutschen Hochschulen werden, umso geringer die Notwendigkeit für die Unternehmen, mit hohem Aufwand selber an ausländischen Universitäten zu rekrutieren.“ Zugleich betont Rohleder, dass Deutschland noch mehr dafür tun muss, um für gut ausgebildete Berufseinsteiger aus aller Welt attraktiv zu werden: „Wenn wir bei der digitalen Transformation erfolgreich sein wollen, muss es uns gelingen, die besten und innovativsten Köpfe hier zu versammeln.“

Methodik: Im Auftrag des Bitkom hat Bitkom Research 708 Geschäftsführer und Personalleiter von ITK-Unternehmen ab 3 Mitarbeitern befragt. Die Fragestellung lautete: „Wie wird sich in Ihrem Unternehmen der Bedarf an Absolventen mit folgenden Abschlüssen in den Jahren bis 2020 entwickeln? (Bachelor, Master, Promotion)“ und „Wie wird sich der Bedarf Ihres Unternehmens an Absolventen der folgenden Hochschultypen bis 2020 entwickeln? (Fachhochschulen, Duale Hochschulen, Universität bzw. TU, Hochschulen aus Europa, Außereuropäische Hochschulen)“. Die künftige Bedeutung der Abschlussarten bzw. Hochschulen wurde jeweils auf einer 5-stufigen Skala von „wird stark steigen“ bis „wird stark sinken“ bewertet.

Ansprechpartner
Andreas Streim
Pressesprecher
T +49 30 27576-112
a.streim@bitkom.org

Dr. Stephan Pfisterer
Bereichsleiter Bildungspolitik & Arbeitsmarkt
T +49 30 27576-135
s.pfisterer@bitkom.org

Bitkom vertritt mehr als 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.500 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 9 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystem.

Quelle: Pressemitteilung bitkom vom 06.11.2015.