Die Smart Country Convention 2025 in Berlin hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Digitalisierung von Staat und Verwaltung endgültig im Zentrum der gesellschaftlichen und politischen Debatte angekommen ist. Mehr als 23.000 Besucherinnen und Besucher strömten vom 1. bis 3. Oktober in die Messehallen der Hauptstadt, um sich über Innovationen, Technologien und Strategien für den digitalen Staat auszutauschen. Damit verzeichnete die Veranstaltung einen Zuwachs von 22 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Smart Country Convention, kurz SCCON, ist damit das größte europäische Event für die digitale Transformation des öffentlichen Sektors.
Rekordbeteiligung als Zeichen des digitalen Aufbruchs
Die hohe Teilnehmerzahl spricht eine klare Sprache. Verwaltungsdigitalisierung, smarte Städte, moderne Regionen und die sichere Gestaltung digitaler Infrastrukturen sind Themen, die in der Gesellschaft auf zunehmendes Interesse stoßen. Der Präsident des Digitalverbands Bitkom, Dr. Ralf Wintergerst, machte in seiner Eröffnungsrede deutlich, dass die Modernisierungsagenda der Bundesregierung nur mit einer engen Zusammenarbeit von Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Wirtschaft umgesetzt werden kann. Die Smart Country Convention sei der ideale Ort, um dieser Agenda den nötigen Schwung zu verleihen.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt in diesem Jahr das neu gegründete Bundesministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung, das erstmals die Schirmherrschaft übernahm. Bundesdigitalminister Dr. Karsten Wildberger sowie seine vier Staatssekretäre setzten in ihren Redebeiträgen klare politische Impulse. Damit wurde unterstrichen, wie zentral das Thema Digitalisierung für die Zukunftsfähigkeit des Landes ist.
Drei Messehallen voller Ideen und Zukunftslösungen
Die Veranstaltung wuchs 2025 nicht nur in der Teilnehmerzahl, sondern auch in ihrer räumlichen Dimension. Erstmals standen drei Messehallen zur Verfügung, die insgesamt sieben Veranstaltungsbühnen boten. Mehr als 1.000 Sessions, 800 Sprecherinnen und Sprecher sowie 100 Workshops beleuchteten die vielfältigen Aspekte der Digitalisierung.
Thematische Schwerpunkte waren die Modernisierung von Behörden, digitale Teilhabe, Cybersicherheit, Mobilität sowie die Chancen durch Künstliche Intelligenz und Cloud-Technologien. Auch Fragen zur Gestaltung smarter Städte und Regionen standen im Mittelpunkt. Diese Themen wurden von hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Wirtschaft diskutiert, darunter Bundesbildungsministerin Karin Prien, die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit Andrea Nahles sowie Aletta von Massenbach, Geschäftsführerin des Flughafens Berlin Brandenburg.
Die Vielfalt der Themen spiegelte die wachsende Bedeutung der Digitalisierung in allen Lebensbereichen wider. Für Kommunen, Länder und Bund wurde die SCCON erneut zum entscheidenden Marktplatz, um Kontakte zu knüpfen, Best Practices auszutauschen und innovative Projekte anzustoßen.
Expo mit starkem Wachstum
Ein besonderes Highlight war die kuratierte Expo, die sich über 20.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche erstreckte. Rund 500 Aussteller präsentierten hier ihre neuesten Technologien und Dienstleistungen für den öffentlichen Sektor. Das Messeformat verzeichnete damit ein Wachstum von rund 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Von Softwarelösungen für die digitale Verwaltung über Plattformen für Bürgerbeteiligung bis hin zu hochmodernen Cloud Systemen reichte die Palette der vorgestellten Innovationen. Für Behörden und Verwaltungen bot sich die Gelegenheit, konkrete Lösungen für aktuelle Herausforderungen kennenzulernen und mit den Anbietern direkt in Kontakt zu treten. Dr. Mario Tobias, Geschäftsführer der Messe Berlin, hob in seiner Bilanz hervor, dass die volle Auslastung der Messehallen und die rege Beteiligung aus allen Bereichen von Politik und Wirtschaft die Relevanz der Smart Country Convention eindrucksvoll belegten.
Begeisterung bei Fachbesuchern und Ausstellern
Die positive Resonanz spiegelte sich nicht nur in den hohen Teilnehmerzahlen, sondern auch in den Ergebnissen der ersten Befragungen wider. Mehr als 90 Prozent der befragten Aussteller gaben an, die Smart Country Convention auch im kommenden Jahr wieder besuchen zu wollen. Auch die Fachbesucherinnen und Fachbesucher zeigten sich begeistert von der Vielfalt des Programms, den intensiven Diskussionen und den zahlreichen Möglichkeiten zum Networking. Die Smart Country Convention hat sich damit als unverzichtbarer Treffpunkt für alle etabliert, die die Digitalisierung von Staat und Gesellschaft aktiv gestalten wollen.
Verleihung des Smart City Index Award 2025
Ein zentrales Ereignis war die Verleihung des Smart City Index Award. Dieser Preis basiert auf einer umfassenden Untersuchung, die jährlich den Digitalisierungsgrad der 83 größten Städte Deutschlands vergleicht. Im Jahr 2025 ging der erste Platz an München, dicht gefolgt von Hamburg und Stuttgart. Als Aufsteiger des Jahres konnte sich Hannover auf Rang sieben verbessern. Der Smart City Index gilt als wichtiger Maßstab für die digitale Entwicklung der Kommunen. Er macht sichtbar, wo Fortschritte erzielt wurden, aber auch, wo noch Handlungsbedarf besteht. Die Preisverleihung während der Smart Country Convention verlieh den Ergebnissen besondere Aufmerksamkeit und zeigte, wie wichtig eine nachhaltige digitale Stadtentwicklung ist.
Auszeichnung für innovative Startups
Nicht nur große Städte und etablierte Unternehmen standen im Fokus. Auch junge Startups erhielten eine Bühne. Der Smart Country Startup Award 2025 wurde an das Berliner Unternehmen GovIntel verliehen. Das Startup überzeugte die Jury mit einer innovativen KI-Lösung, die öffentliche Daten auswertet, um Beschaffungen vorherzusagen. In einem spannenden Pitch Wettbewerb setzte sich GovIntel gegen die Konkurrenz durch und bewies, wie wertvoll kreative Ideen aus der Gründerszene für den digitalen Staat sind. Die Auszeichnung betonte, dass die digitale Transformation nur mit mutigen und innovativen Ansätzen voranschreiten kann. Startups wie GovIntel leisten hier einen entscheidenden Beitrag.
Politische Impulse und gesellschaftliche Relevanz
Die Smart Country Convention 2025 war mehr als nur eine Fachmesse. Sie wurde zum politischen Forum, das zentrale Fragen der Modernisierung aufgriff. Die Anwesenheit hochrangiger Vertreterinnen und Vertreter aus Bundes- und Landespolitik machte deutlich, dass die Digitalisierung des öffentlichen Sektors zu den wichtigsten Vorhaben der kommenden Jahre gehört. Die Diskussionen auf den Bühnen und in den Workshops machten klar, dass es nicht allein um technische Fragen geht. Vielmehr stehen Themen wie Vertrauen in digitale Prozesse, Sicherheit sensibler Daten und die Schaffung von Akzeptanz in der Gesellschaft im Mittelpunkt. Nur wenn Bürgerinnen und Bürger den Nutzen digitaler Lösungen erkennen, kann die Transformation nachhaltig gelingen.
Blick in die Zukunft
Die Erfolgsgeschichte der Smart Country Convention geht weiter. Bereits jetzt laufen die Vorbereitungen für die nächste Ausgabe, die vom 13. bis 15. Oktober 2026 auf dem Berliner Messegelände stattfinden wird. Schon heute zeichnet sich ab, dass auch die kommende Veranstaltung erneut Maßstäbe setzen wird. Der kontinuierliche Zuwachs an Teilnehmenden, Ausstellern und Themen zeigt, dass die Nachfrage nach Austausch, Wissenstransfer und praxisnahen Lösungen weiter steigt. Die Smart Country Convention wird auch in Zukunft die führende Plattform für alle sein, die Verwaltung, Städte und Regionen zukunftssicher gestalten wollen.
Quelle: bitkom, 02.10.2025
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