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Die Digitalisierung im Betrieb auf der Agritechnica 2025

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Digitale Innovationen auf der Agritechnica 2025 in Hannover: Smart Farming, KI und Robotik prägen die Zukunft der Landwirtschaft.
Agritechnica, 13.11.2023. Hannover. Halle 13. Foto: Swen Pförtner
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Vom 9. bis 15. November 2025 wird Hannover erneut zum Zentrum der internationalen Landtechnik. Die Agritechnica 2025 verspricht ein Schaufenster für die Zukunft der Landwirtschaft zu werden. Rund 2700 Aussteller aus 52 Ländern werden erwartet und über 430 000 Besucherinnen und Besucher werden die Messehallen füllen. Das Leitthema lautet in diesem Jahr Touch Smart Efficiency und steht ganz im Zeichen der Digitalisierung und der intelligenten Effizienzsteigerung. Große Erwartungen richten sich auf neue Technologien, insbesondere auf Anwendungen der Künstlichen Intelligenz. Die Veranstaltung wird von der Deutschen Landwirtschafts Gesellschaft organisiert und gilt als die weltweit führende Plattform für Innovationen im Agrarsektor.

Die Landwirtschaft steht mitten in einem tiefgreifenden Wandel. Zahlreiche Landwirte und Landwirtinnen setzen bereits digitale Anwendungen ein, um ihre Arbeit zu erleichtern, die Produktivität zu steigern und Ressourcen effizienter zu nutzen. Die Digitalisierung soll helfen, Betriebskosten zu senken, die Qualität landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu verbessern und den wachsenden Herausforderungen des Klimawandels und des Arbeitskräftemangels zu begegnen. Dennoch ist das Potenzial dieser Entwicklung bei weitem bislang nicht ausgeschöpft. Die Agritechnica 2025 wird zeigen, welche Fortschritte bereits erzielt wurden und wie die nächsten Schritte in Richtung digitaler Landwirtschaft aussehen können.

Digitalisierung als Motor für die Landwirtschaft der Zukunft

In den vergangenen Jahren hat die Digitalisierung nahezu alle Lebensbereiche verändert. Auch die Landwirtschaft bleibt von dieser Entwicklung nicht unberührt. Durch den Einsatz intelligenter Maschinen, vernetzter Systeme und automatisierter Prozesse eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten, die Effizienz und Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Produktion zu verbessern. Smart Farming ist dabei längst mehr als ein Schlagwort. Es beschreibt den gezielten Einsatz digitaler Technologien, um Prozesse zu optimieren und Ressourcen zu schonen.

Sensoren, Drohnen, Datenplattformen und intelligente Maschinensteuerungen ermöglichen es, Entscheidungen auf Basis präziser Informationen zu treffen. Landwirte können ihre Flächen in Echtzeit überwachen, Wetter- und Bodendaten analysieren und ihre Bewirtschaftungsstrategien entsprechend anpassen. Die Folge sind höhere Erträge, geringerer Ressourcenverbrauch und eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit. Das Leitthema der diesjährigen Agritechnica Touch Smart Efficiency bringt auf den Punkt, worum es geht: die Verbindung von digitaler Intelligenz und menschlicher Erfahrung. Die Landwirtschaft soll smarter, vernetzter und zugleich effizienter werden.

Offenheit für neue Technologien als Erfolgsfaktor

Deutsche Landwirte und Landwirtinnen zeigen sich zunehmend aufgeschlossen gegenüber technologischen Innovationen. Das belegen mehrere aktuelle Studien, unter anderem die Bitkom-DLG-Studie „So digital ist die Landwirtschaft“ sowie die Untersuchung „Landwirtschaft im Wandel“ von Continental und dem Marktforschungsinstitut Innofact. Die Ergebnisse dieser Studien sind eindeutig. Rund 90 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland nutzen bereits mindestens eine digitale Technologie. Vier Fünftel der Befragten sehen die Digitalisierung als Chance, die Effizienz ihres Betriebes zu steigern.

Ziel ist es, Betriebsmittel wie Dünger und Pflanzenschutz gezielter einzusetzen, Kosten zu senken und gleichzeitig Umweltbelastungen zu reduzieren. Weiterhin können digitale Lösungen die Büroarbeit vereinfachen und dokumentarische Pflichten automatisieren, was wertvolle Zeit spart. Digitalisierung wird somit zunehmend zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor, insbesondere in einer Zeit, in der wirtschaftlicher Druck und ökologische Verantwortung gleichermaßen steigen.

Künstliche Intelligenz verändert die Landwirtschaft

Ein Schwerpunkt auf der Agritechnica 2025 wird der Einsatz Künstlicher Intelligenz sein. Laut der Bitkom DLG Studie beschäftigt sich inzwischen fast die Hälfte aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland aktiv mit der Frage, wie KI sinnvoll eingesetzt werden kann. Besonders großes Potenzial sehen Landwirte in den Bereichen Ertragsprognosen, Pflanzenschutz und Verwaltung. Künstliche Intelligenz kann riesige Datenmengen aus unterschiedlichen Quellen auswerten und daraus Handlungsempfehlungen ableiten. So lassen sich etwa Pflanzenkrankheiten frühzeitig erkennen oder Erntezeitpunkte präziser bestimmen.

Auch beim Ressourcenmanagement spielt KI eine immer größere Rolle, indem sie den Einsatz von Betriebsmitteln optimiert und auf Basis aktueller Daten Entscheidungshilfen bietet. Viele Landwirte nutzen bereits KI gestützte Anwendungen, häufig ohne es bewusst zu wissen. Moderne Wetter Apps etwa arbeiten längst mit lernenden Algorithmen, um immer präzisere Vorhersagen zu treffen. Technikaffine Landwirtinnen und Landwirte gehen noch weiter und entwickeln eigene Anwendungen, um Arbeitsprozesse zu vereinfachen. Beispiele sind digitale Lagerbücher, Zeiterfassungsprogramme oder Planungswerkzeuge zur Flächenbewirtschaftung.

ChatGPT und KI-Tools als Helfer im Büroalltag

Auch KI-Sprachmodelle wie ChatGPT haben ihren Weg in die Landwirtschaft gefunden. Sie werden als digitale Büroassistenten eingesetzt, um Texte zu formulieren, Berichte zu strukturieren oder Antworten auf technische Fragen zu liefern. So kann ChatGPT bei der Dokumentation von Betriebsabläufen unterstützen oder Ideen für Kundenkommunikation und Marketingtexte liefern. Viele Landwirte schätzen das Werkzeug, weil es hilft, Zeit zu sparen und den Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Dennoch bleibt Achtsamkeit geboten. KI Modelle liefern nicht immer korrekte Informationen. Es ist wichtig, Ergebnisse kritisch zu prüfen und mit gesundem Menschenverstand zu bewerten. KI kann die Arbeit unterstützen, ersetzt aber nicht die Erfahrung und das Wissen des Menschen.

Digitale Weiterbildung als Schlüssel zur Zukunft

Der Umgang mit digitalen Technologien setzt Wissen und Verständnis voraus. Während große Betriebe bereits intensiv digitale Lösungen einsetzen, zögern kleinere Höfe häufig noch. Hier zeigt sich eine digitale Kluft, die sich in den kommenden Jahren noch vergrößern könnte. Digitale Weiterbildung gewinnt daher zunehmend an Bedeutung. Landwirte müssen nicht nur lernen, wie die Technik funktioniert, sondern auch verstehen, wo ihre Grenzen liegen. Schulungen, Workshops und praxisorientierte Programme helfen, das Vertrauen in digitale Werkzeuge zu stärken und gleichzeitig den kritischen Umgang damit zu fördern. Die Agritechnica 2025 wird auch in diesem Bereich Impulse geben. Sie bietet eine Plattform, auf der Wissen vermittelt, Erfahrungen ausgetauscht und erfolgreiche Beispiele vorgestellt werden. So entsteht ein praxisnaher Dialog über Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation.

Die Agritechnica 2025 als Hotspot digitaler Zukunftsthemen

Die Agritechnica ist weit mehr als eine Messe. Sie ist ein globaler Treffpunkt für Innovation, Wissen und Austausch. Unter dem Leitthema Touch Smart Efficiency stellt sie die Digitalisierung in den Mittelpunkt. Zahlreiche Hersteller präsentieren smarte Lösungen für unterschiedlichste Anwendungsfälle, von präziser Sensorik über automatisierte Feldroboter bis hin zu KI basierten Steuerungssystemen.

Ein besonderes Highlight ist das neue Digital Farm Center in Halle 21. Die Deutsche Landwirtschafts Gesellschaft hat hier eine interaktive Plattform geschaffen, auf der Besucherinnen und Besucher innovative Technologien aus den Bereichen Digital Farming, Automatisierung, Robotik und Künstliche Intelligenz erleben können. Im Mittelpunkt steht das DLG Spotlight Digital, das sich den Themen Datenaustausch und Vernetzung zwischen Hofcomputer und Landmaschine widmet. Ergänzt wird das Angebot durch die DLG Stage Digital Farming, auf der Fachvorträge und Diskussionen zu Schlüsselthemen wie KI, Robotik und nachhaltiger Digitalisierung stattfinden.

Der Digital Farm Day als Zukunftsforum

Ein weiterer Höhepunkt der Messe ist der Digital Farm Day am 13. November 2025. Unter dem Leitthema „Mehr Effizienz durch Digitalisierung“ werden aktuelle Strategien, Trends und Innovationen vorgestellt. Hier präsentieren Start-ups, Forschungseinrichtungen und etablierte Unternehmen ihre neuesten Entwicklungen. Besucherinnen und Besucher erhalten die Gelegenheit, Technologien live zu erleben, mit Experten zu diskutieren und sich ein eigenes Bild davon zu machen, wie digitale Lösungen in der Praxis eingesetzt werden können. Der Digital Farm Day steht beispielhaft für die Rolle der Agritechnica als Brücke zwischen Forschung, Industrie und landwirtschaftlicher Praxis.

Nachhaltigkeit durch digitale Effizienz

Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind untrennbar miteinander verbunden. Durch präzise Steuerung und genaue Datenauswertung können der Einsatz von Betriebsmitteln reduziert und die Umwelt geschont werden. Digitale Systeme ermöglichen es, Nährstoffkreisläufe besser zu verstehen und gezielt zu optimieren. Weniger Dünger, geringerer Kraftstoffverbrauch und optimierte Bewässerungssysteme sind nur einige Beispiele für die Effekte, die durch digitale Technologien erzielt werden können. Dadurch sinken nicht nur die Produktionskosten, sondern auch die Belastung für Böden, Wasser und Luft. So trägt die Digitalisierung dazu bei, dass Landwirtschaft nicht nur produktiver, sondern auch nachhaltiger wird.

Mobile Planung mit der Agritechnica-App

Für Besucherinnen und Besucher der Messe bietet die Agritechnica-App eine komfortable Möglichkeit, ihren Aufenthalt zu planen. Die App ist für iOS und Android verfügbar und enthält Ausstellerverzeichnisse, Veranstaltungshinweise und interaktive Hallenpläne. So können Termine und Vorträge individuell zusammengestellt werden, was den Messebesuch effizienter und angenehmer gestaltet. Ansonsten bietet die App aktuelle News und Fachbeiträge, sodass man jederzeit auf dem neuesten Stand bleibt.

Quelle: DLG, 02.10.2025
Bild: DLG/Swen Pförtner

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