Zwei Drittel der Bundesbürger kennen Kryptowährung Bitcoin

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Bitcoin Jeder fünfte Deutsche hat Interesse am Einsatz der Kryptowährung
Inzwischen kennen zwei Drittel der Bundesbürger Bitcoin

(socialON) Inzwischen kennen zwei Drittel der Bundesbürger die Kryptowährung Bitcoin. 2016 waren es erst halb so viele. Jeder fünfte Deutsche hat Interesse am Einsatz der Kryptowährung. Neugier und Unzufriedenheit mit der Geldpolitik sind wichtigste Gründe dafür.

Die rasanten Kursgewinne mit Bitcoin, aber auch Berichte über spektakuläre Diebstähle und Betrug mit der Kryptowährung und Kursschwankungen haben dazu geführt, dass erstmals eine Mehrheit der Bundesbürger weiß, was Bitcoin sind. Aktuell geben rund zwei Drittel (64 Prozent) an, dass sie schon einmal etwas von Bitcoin gehört haben. 2016 betrug der Anteil erst 36 Prozent, 2013 sogar nur 14 Prozent. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung von 1.009 Bundesbürgern ab 14 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Zugleich geben 19 Prozent an, dass sie sich vorstellen können, Bitcoin zu erwerben und zu nutzen, der Anteil derer, die es bereits getan haben, liegt mit vier Prozent deutlich darunter.

Die große Mehrheit (72 Prozent) sagt jedoch, dass sie kein Interesse an einer Nutzung von Bitcoin haben. „Bitcoin und andere Kryptowährungen sind ein gutes Beispiel dafür, wie die Digitalisierung die Finanzwirtschaft verändern kann. Dabei geht es weniger um die einzelne Währung an sich, sondern um die dahinterstehende Blockchain-Technologie. Sie wird Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft haben“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Aktuell sind Kryptowährungen tatsächlich nur für einen sehr kleinen Kreis von Nutzern von Interesse und auf schnelle Spekulationsgewinne sollte nur der setzen, der Spaß am Spiel hat und einen Totalverlust leicht verkraftet.“

Diejenigen, die sich vorstellen können, Bitcoin zu nutzen, geben als Grund dafür vor allem die Neugier an, diese neuartige Währung einfach einmal auszuprobieren (53 Prozent). Daneben spielen noch die Unzufriedenheit mit der Geldpolitik der Zentralbanken und die Suche nach alternativen Währungen (37 Prozent) eine Rolle sowie der Wunsch, mit Bitcoin etwas im Internet zu bezahlen (31 Prozent). Nur sechs Prozent sagen, dass sie beim Bitcoin-Kauf auf Kursgewinne hoffen, um so ihr eingesetztes Geld zu vermehren. Und drei Prozent meinen, digitales Geld gehört einfach zu einer modernen Gesellschaft dazu.

„Kryptowährungen werden in Zukunft Mikrotransaktionen im Internet der Dinge ermöglichen. Dann kann zum Beispiel das Elektroauto bei der kurzen Wartezeit an der Ampel aufgeladen werden und die Gebühr dafür zwischen Fahrzeug und Ladestelle automatisch vereinbart und bezahlt werden, ohne dass sich der Fahrer damit befassen muss“, so Rohleder.

Diejenigen, die keine Bitcoin nutzen wollen, geben als wichtigsten Grund dafür an, dass sie schlicht kein Interesse am Thema haben (63 Prozent). Jeweils 4 von 10 sagen, dass sie Angst vor einem Wertverlust der Bitcoin haben (44 Prozent) oder sie nicht wissen, wofür sie Bitcoin überhaupt nutzen sollen (41 Prozent). Jeder Vierte aus dieser Gruppe (26 Prozent) beklagt, dass es zu kompliziert ist, Bitcoin zu erwerben. Der Bitcoin kann nicht wie ein Wertpapier einfach bei der Bank geordert werden, sondern man benötigt einen Zugang zu einer sogenannten Crypto-Börse. Jeder Fünfte hat Angst, dass die Bitcoin gestohlen werden könnten (21 Prozent) oder weiß einfach nicht, wie und wo er Bitcoin kaufen kann (19 Prozent). Keine Rolle spielen dagegen ökologische Gründe wegen des hohen Energieverbrauchs bei der Erzeugung von Bitcoin (ein Prozent).

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.009 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt. Die Fragestellungen lauteten: „Haben Sie schon einmal von sogenannten Bitcoin gehört bzw. gelesen?“, „Welche der folgenden Aussagen über Bitcoin trifft auf Sie selbst am besten zu?“, „Aus welchen Gründen können Sie sich nicht vorstellen, selbst Bitcoin zu erwerben oder zu benutzen?“, „Aus welchen Gründen haben Sie Bitcoin erworben bzw. können sich das vorstellen?“

Ihre Ansprechpartner sind:
Andreas Streim
Pressesprecher
T +49 30 27576-112
a.streim@bitkom.org

Julian Grigo
Referent Digital Banking & Financial Service
T +49 30 27576-126
j.grigo@bitkom.org

Bitkom vertritt mehr als 2.500 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.700 Direktmitglieder. Sie erzielen allein mit IT- und Telekommunikationsleistungen jährlich Umsätze von 190 Milliarden Euro, darunter Exporte in Höhe von 50 Milliarden Euro. Die Bitkom-Mitglieder beschäftigen in Deutschland mehr als 2 Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, mehr als 400 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Geräte und Bauteile her, sind im Bereich der digitalen Medien tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 80 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 8 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom fördert und treibt die digitale Transformation der deutschen Wirtschaft und setzt sich für eine breite gesellschaftliche Teilhabe an den digitalen Entwicklungen ein. Ziel ist es, Deutschland zu einem weltweit führenden Digitalstandort zu machen.

Quelle: Pressemitteilung bitkom vom 15.02.2018.
Bildquelle: pixabay.com