Verschlüsselung: Politiker oftmals schlecht beraten

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(socialON) Verschlüsselung: Warum manche Politiker schlecht beraten sind. Ein Kommentar von Raimund Genes, CTO des japanischen IT-Sicherheitsanbieters Trend Micro, zur Diffamierung von Verschlüsselungstechnologien ohne Hintertüren.

International blasen Politiker mit Sicherheitsbehörden und Geheimdiensten im Rücken wegen der gestiegenen Terrorgefahr zum Angriff auf starke Verschlüsselungstechnologien. Doch wer es wirklich ernst meint mit dem Schutz der Privatsphäre, muss eine starke Verschlüsselung unterstützen. Hintertüren, die nur den Bösen schaden, gibt es nur im Reich der Phantasie, ebenso wie Behauptungen, Terroristen und Cyberverbrecher seien ohne sie nicht zu identifizieren und zu fangen. Da stellt sich die Frage, wer solche Politiker berät? Ein Schelm, wer Übles dabei denkt …

Sicher, Verschlüsselung erschwert Ermittlungsbehörden ihre Aufgabe. Doch es gibt andere Möglichkeiten, Übeltäter online zu identifizieren. Sicherheitshersteller, die wie Trend Micro mit Ermittlungsbehörden bei der Aufdeckung von Straftaten zusammenarbeiten, beweisen das Tag für Tag. Schließlich nutzen nicht nur Terroristen, sondern verwendet auch ein beträchtlicher Teil moderner Schadsoftware Verschlüsselung, um sich selbst und die zugrundeliegende Infrastruktur inklusive der Hintermänner unsichtbar zu machen. Und doch gelingt immer wieder die Enttarnung, werden Cyberkriminelle festgenommen. Das ist in der Tat harte Arbeit und bedarf spezieller Kenntnisse, die wir kontinuierlich an Polizeibehörden weitergeben.

Terroristen, Spione und Kriminelle haben bereits in der Vergangenheit verschlüsselt kommuniziert. Verschlüsselungsalgorithmen sind in der Regel quelloffen. Sie sind ein Stück Mathematik, das jeder, der dazu fähig ist, anwenden kann. Und genau das geschieht seit Jahren und wird auch weiter so sein. Es gibt also überhaupt keinen Grund, vor einer massiven Minderung unserer Sicherheit zu sprechen, sollten mehr kommerzielle Produkte und Dienste mit starker Verschlüsselung auf den Markt kommen. Vor diesem Hintergrund mutet es geradezu befremdlich an, dass kommerzielle Anbieter, die das Thema Datenschutz ernst nehmen, im Fadenkreuz der Kritik stehen.

Offenbar haben manche Behörden und Geheimdienste den gläsernen Bürger vor Augen, ähnlich dem gläsernen Konsumenten, von dem viele Unternehmen dank Big Data gerade träumen. Doch totale Sichtbarkeit bedeutet Unfreiheit und Schutzlosigkeit. Wer wird uns dann vor den möglichen Schäden durch Datenlecks bewahren? Werden wir anfangen, vorsorglich unser Verhalten zu ändern, von der Norm abweichende persönliche Meinungen nicht mehr zu äußern und durch Grundrechte geschützte, aber dem eigenen Ruf oder Fortkommen potenziell schädliche Aktionen zu unterlassen? Und wie sieht es mit Deutschland als Volkswirtschaft aus, die nicht von Rohstoffen, sondern vom geistigen Eigentum seiner Unternehmen lebt? Sollen diese ihre Firmengeheimnisse nicht vor privater oder staatlich unterstützter Wirtschaftsspionage schützen können?

Mir persönlich drängt sich der Verdacht auf, dass manche Politiker und deren Berater von Allmachtsphantasien heimgesucht werden – eine verständliche, aber für die Freiheit gefährliche Reaktion auf die Ohnmacht, die jeder nicht vereitelte Terroranschlag offenzulegen scheint. Aber das ist nicht wahr, wir sind nicht völlig ohnmächtig, aber eben auch nicht allmächtig. Dass es totale Sicherheit und Freiheit gleichzeitig gibt, ist nur eine Phantasie. Wir müssen jedoch mit der Realität leben.

Weitere Informationen
Weitere Informationen zum Thema finden sich im deutschsprachigen Trend Micro-Blog.

Über Raimund Genes:
Raimund Genes, der mehr als dreißig Jahre Erfahrung in Computer- und Netzwerksicherheit hat, ist Chief Technology Officer beim IT-Sicherheitsanbieter Trend Micro. Als CTO ist er seit 2005 verantwortlich für die Einführung neuer Methoden zur Erkennung und Bekämpfung von Malware. Er ist der Leiter eines weltweiten Expertenteams, das für das „Smart Protection Network“ neue Technologiekomponenten zum Schutz vor E-Mail-, Web- und Datei-basierten Bedrohungen entwickelt. Diese technische Infrastruktur, die die Grundlage der meisten Lösungen von Trend Micro bildet und eine Vorreiterrolle innerhalb der IT-Sicherheitsbranche spielt, geht maßgeblich auf Genes‘ Initiative zurück.

Über Trend Micro:
Trend Micro, der international führende Anbieter für Cloud-Security, ermöglicht Unternehmen und Endanwendern den sicheren Austausch digitaler Informationen. Als Vorreiter bei Server-Security mit mehr als zwanzigjähriger Erfahrung bietet Trend Micro client-, server- und cloud-basierte Sicherheitslösungen an. Diese Lösungen für Internet-Content-Security und Threat-Management erkennen neue Bedrohungen schneller und sichern Daten in physischen, virtualisierten und Cloud-Umgebungen umfassend ab. Die auf der Cloud-Computing-Infrastruktur des Trend Micro Smart Protection Network basierenden Technologien, Lösungen und Dienstleistungen wehren Bedrohungen dort ab, wo sie entstehen: im Internet. Unterstützt werden sie dabei von mehr als 1.000 weltweit tätigen Sicherheits-Experten. Trend Micro ist ein transnationales Unternehmen mit Hauptsitz in Tokio und bietet seine Sicherheitslösungen über Vertriebspartner weltweit an.

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Quelle: Pressemitteilung phronesis PR GmbH vom 15.01.2016.