Social Media ist in der Politik angekommen

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(socialON) Social Media ist in der Politik angekommen. 9 von 10 Bundestagsabgeordneten haben ein Profil bei einem Sozialen Netzwerk. Wahlkampf treibt Abgeordnete in Soziale Medien. Im Wahljahr setzen die Abgeordneten des Deutschen Bundestags verstärkt auf Social Media. Hatten im Januar 86 Prozent der MdB mindestens ein Profil bei einem Sozialen Netzwerk wie Facebook, Twitter, Xing oder Google+, so waren es im Juli bereits 90 Prozent. 23 der 620 Bundestagsabgeordneten haben sich seit Beginn des Wahljahres neu für diese Form direkter Kommunikation mit den Bürgern entschieden.

Das hat eine Auswertung der Social-Media-Analyse-Plattform Pluragraph.de für den BITKOM ergeben. „Der Bundestagswahlkampf treibt auch viele jener Abgeordneten in Soziale Medien, die dem Internet bislang eher distanziert gegenüber standen“, sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Von hektisch zusammengezimmerten Profilen raten wir allerdings ab. Wer sich in Soziale Medien begibt, muss dies mit der notwendigen Professionalität und Ernsthaftigkeit tun. Ein oberflächlicher Auftritt wird schnell kontraproduktiv.“

Dabei ist Facebook das am stärksten genutzte Soziale Netzwerk bei den Bundestagsabgeordneten. 83 Prozent der MdB haben dort ein Profil. 57 Prozent besitzen ein privates Profil, 50 Prozent haben eine Fan-Seite. Gerade bei den Fan-Seiten hat es zwischen Januar und Juli einen regelrechten Boom gegeben – zu Jahresbeginn hatte gerade mal rund ein Drittel der Abgeordneten (37 Prozent) eine solche Fan-Page, jetzt ist es jeder Zweite. Den größten Zugewinn an Nutzern aus der Politik hat in den ersten sechs Monaten des Jahres Google+ verbucht. Waren im Januar erst 16 Prozent der MdB dort vertreten, so sind es nun bereits 23 Prozent.

Im Durchschnitt hat jeder Bundestagsabgeordnete 2.549 Fans bei Facebook und 2.239 Follower bei Twitter. Zahlen für die anderen Netzwerke lassen sich aufgrund der jeweiligen Datenschutzbestimmungen nicht erheben.

Grundsätzlich nutzen die Abgeordneten der kleineren Fraktionen stärker Soziale Medien als die großen Fraktionen. Dabei liegt Bündnis 90/Die Grünen mit 96 Prozent der Abgeordneten, die mindestens ein Social-Media-Profil besitzen, vor der FDP (94 Prozent). Den größten Zugewinn an Social-Media-Profilen konnte aber die SPD verbuchen: Nutzten im Januar noch 83 Prozent der sozialdemokratischen MdB Soziale Medien, so sind es nun 89 Prozent.

Nach einer Forsa-Studie im Auftrag des BITKOM sind 37 Prozent der Bundesbürger der Meinung, der Einsatz des Internets durch die politischen Parteien werde entscheidenden Einfluss auf den Ausgang der Bundestagswahl 2013 haben. Unter den 18- bis 29-Jährigen ist sogar fast die Hälfte (48 Prozent) dieser Ansicht. Fast drei Viertel der Befragten sagen, Politiker sollten das Internet nutzen, um sich im direkten Dialog mit den Bürgern auszutauschen.

Methodik: Die Social-Media-Analyse-Plattform Pluragraph.de hat für den BITKOM Anfang Juli die Nutzung von Social-Media-Diensten durch die Abgeordneten des Deutschen Bundestags untersucht. Das Ranking gibt Auskunft darüber, wie viele der Bundestagsabgeordneten ein entsprechendes Social-Media-Profil besitzen. Es sagt nichts über die Aktivität auf diesen Profilen aus.

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