Roboterrechte und die Auswirkungen von KI auf unsere Gesellschaf

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Roboterrechte und die Auswirkungen von KI auf unsere Gesellschaf
VDE-Studie wirft Blick in die Zukunft: KI verändert systematisch die Arbeitswelt. Bürger müssen sich auf lebenslanges Lernen einstellen.

(socialON) Roboterrechte und die Auswirkungen von KI auf unsere Gesellschaft. VDE-Studie wirft Blick in die Zukunft: KI verändert systematisch die Arbeitswelt. Bürger müssen sich auf lebenslanges Lernen einstellen. Nur einen Beruf auszuüben, wird der Vergangenheit angehören.

Zahlreiche intelligente Automatisierungs- und Vernetzungslösungen zwischen Mensch und Maschine werden in naher Zukunft in Wirtschaft und Gesellschaft zum Einsatz kommen. Bis 2025 werden vor allem „Wearables“, „Spracherkennung und -steuerung“, „Virtual Reality“ sowie „Augmented Reality“ eine große Rolle in der Arbeitswelt und im Alltag spielen. Autonome, mobile Roboter sehen 49 Prozent bis 2030, humanoide Roboter dagegen 65 Prozent der Befragten erst nach 2030 in der Praxis. Dies sind Ergebnisse der aktuellen VDE-Studie „E-Ing 2025: Technologien, Arbeitsmarkt, Ingenieurberuf“, den der VDE anlässlich seines 125-jährigen Jubiläums erstellte. „So weit entfernt sind wir von autonomen Robotern, die sich mit Hilfe von KI „weiter entwickeln“, tatsächlich nicht mehr und diese Entwicklung ist auch nicht mehr aufzuhalten. Die Frage ist, wie man heute KI-Anwendungen menschendienlich gestaltet und wie wir uns heute auf das Ungewohnte vorbereiten können“, erläutert Ansgar Hinz, CEO der Technologieorganisation VDE.

Denn für die im Rahmen der VDE-Studie befragten Manager und Hochschulprofessoren steht außer Frage, dass KI große Umwälzungen mit sich bringen wird, vor allem auf dem Arbeitsmarkt. Acht von zehn glauben, dass viele Berufsbilder und Jobs sich stark verändern oder sogar ganz wegfallen werden. Vor allem in der Produktion und der Montage werden für 44 Prozent der Studien-Teilnehmer KI-gesteuerte Systeme menschliche Tätigkeiten substituieren, gefolgt von Data Science/Analyse (36 Prozent), Verwaltungsfunktionen (32 Prozent) sowie Einkauf und Logistik (23 Prozent). Auf die Frage, ob „KI und Roboter ein Gewinn für die Arbeitsplätze sind“ entscheidet sich der Großteil der Befragten (61 Prozent) für die Antwort „teils-teils“. 47 Prozent der Befragten sehen die Entwicklung insgesamt positiv und sagen, dass das Produktivitätsniveau der gesamten Volkswirtschaft steigen wird. Und 44 Prozent stimmen auch nicht zu, dass die Arbeitslosigkeit durch KI und Roboter extrem zunehmen wird. Neue soziale Absicherungen für die Bevölkerung, wie das bedingungslose Grundeinkommen, braucht es nicht. Acht von zehn sagen, dass wir uns alle auf einen lebenslangen Ausbildungsprozess einstellen müssen. Für 55 Prozent wird es der Vergangenheit angehören, lebenslang nur einen Beruf auszuüben.

Ethik: Ingenieure in der Pflicht

Die Befragten – alle mit einem Ingenieurs- bzw. IT-Ausbildungsgang im Hintergrund – sind sich durchaus der Verantwortung bewusst, die sie als Treiber von Innovationen, darunter auch KI, tragen. Für die große Mehrheit (80 Prozent) ist klar, dass KI neue ethische und rechtliche Fragen aufwirft. 70 Prozent sehen sich dadurch in der Pflicht, sich künftig verstärkt ethischen Fragen stellen zu müssen. Und so nennen die meisten das „Definieren von Regeln und Grenzen für KI-Systeme“, gefolgt vom „Umgang mit unvorhergesehenen Sonderfällen und Ereignissen“ und der „Vermittlung der Entscheidungen von KI-Systemen an davon betroffene Menschen“ als die Kompetenzen, die Ingenieure der Elektro- und Informationstechnik in einem KI-geprägten Arbeitsumfeld künftig verstärkt benötigen werden.

An der Grenze zu einem neuen Zeitalter: Roboterrechte

Es herrscht Einigkeit über die große technische und wirtschaftliche Bedeutung von KI sowie darüber, dass die Entwicklungen auf diesem Gebiet schon in vollem Gange und als Realität zu betrachten sind. Angesichts dieser epochalen Veränderungen unserer Arbeits- und Lebenswelt stimmen zwar nur 13 Prozent der Aussage zu, dass die Roboterisierung dazu führen könnte, dass Roboter als moralische Personen fungieren und „Roboterrechte“ erhalten. Ganze 50 Prozent der Befragten wollen dies aber nicht ausschließen.

Feiern Sie mit uns! 125 Jahre VDE – VDE Tec Summit

Der VDE feiert in diesem Jahr seinen 125. Geburtstag. Am 13. und 14. November lädt der Technologieverband zum VDE Tec Summit in der STATION Berlin und zur Geburtstagsfeier ein. Zu den derzeit 1600 angemeldeten Teilnehmern gehören Top-Manager, wie Joe Kaeser, CEO von Siemens, Wissenschaftler und Fachexperten. Astronaut Alexander Gerst ist von der ISS aus dem All zugeschaltet und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier spricht über die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Um Anmeldung der Medien wird gebeten unter melanie.unseld@vde.com.

Über den VDE

Der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik ist mit 36.000 Mitgliedern (davon 1.300 Unternehmen, 8.000 Studierende, 6.000 Young Professionals) und 1.600 Mitarbeitern einer der großen technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE vereint Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach. VDE-Tätigkeitsfelder sind der Technikwissenstransfer, die Forschungs- und Nachwuchsförderung in den Schlüsseltechnologien Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik und ihrer Anwendungen.

Seit 125 Jahren entwickelt der VDE Normen für elektrische Geräte, die der Verfahrenssicherheit und dem Verbraucherschutz dienen. So wurde etwa 1920 die verbindliche „VDE-Norm“ eingeführt. Die Sicherheit in der Elektrotechnik, die Erarbeitung anerkannter Regeln der Technik als nationale und internationale Normen, Prüfung und Zertifizierung von Geräten und Systemen sind weitere Schwerpunkte der Verbandstätigkeit. Das VDE-Zeichen, das 67 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als Synonym für höchste Sicherheitsstandards.

Pressekontakt:
Melanie Unseld
VDE Verband der Elektrotechnik
Elektronik Informationstechnik e.V.
Pressesprecherin
Stresemannallee 15
60596 Frankfurt am Main
Tel.: 069 6308-461
melanie.unseld@vde.com

Quelle: Pressemitteilung VDE Verband der Elektrotechnik vom 12.11.2018
Bildquelle: pixabay.com