Leichtes Wachstum bei Digital-Investitionen

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(socialON) Leichtes Wachstum bei Digital-Investitionen. Pro-Kopf-Ausgaben für IT und Telekommunikation steigen in Deutschland auf 1.565,00 Euro. Deutliches Plus in den USA, Japan im Minus.

In Deutschland sind die Ausgaben für Informationstechnologie (IT) und Telekommunikation pro Einwohner im Jahr 2016 um ein Prozent auf 1.565,00 Euro gestiegen. Das berichtet der Digitalverband Bitkom auf Grundlage aktueller Daten des European Information Technology Observatory (EITO). Im EU-Durchschnitt stieg der Wert im Jahresvergleich ebenfalls leicht um 1 Prozent auf 1.365,00 Euro. Weltweit das meiste Geld wurde mit 3.240,00 Euro in der Schweiz ausgegeben, wobei der Wert im Vergleich zu 2015 nahezu unverändert blieb. Hintergrund ist auch das dortige hohe Preisniveau. Dahinter folgen die USA, wo pro Kopf 2.963,00 Euro für IT und Telekommunikation ausgegeben wurden. Dies entspricht einem deutlichen Wachstum von drei Prozent. Unter den EU-Ländern liegen etwa Dänemark (2.413,00 Euro, nahezu unverändert) und Schweden (2.323,00 Euro, plus 1 Prozent) vor Deutschland. Das diesjährige CeBIT-Partnerland Japan musste ein Minus von 1 Prozent auf 1.492,00 Euro hinnehmen. Im Trend ähnlich positiv wie die USA – allerdings auf deutlich niedrigerem Niveau – entwickeln sich Litauen (412,00 Euro), Lettland (405,00 Euro) und Rumänien (260,00 Euro) sowie China (276,00 Euro, jeweils plus drei Prozent) und Indien (48 Euro, plus fünf Prozent).

Wesentliche Unterschiede zeigen sich auch bei der Verteilung und Entwicklung der Pro-Kopf-Ausgaben je nach Bereich: Die Deutschen investierten 2016 mehr in IT (838,00 Euro, plus drei Prozent), aber gaben weniger für Telekommunikation aus (726,00 Euro, minus zwei Prozent). „Die wachsenden IT-Investitionen fördern die Produktivität der Unternehmen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „In schwächer digitalisierten Volkswirtschaften ist der Anteil der Ausgaben für Telekommunikation in der Regel deutlich höher.“ Das Beispiel Japan zeige, dass sich selbst hochgradig technologisierte Gesellschaften im internationalen Wettbewerb nicht zurücklehnen dürften. Rohleder: „Deutschland muss das Investitionstempo deutlich erhöhen. Anspruch muss es sein, zu den führenden Nationen wie den USA aufzuschließen.“

Hinweis zur Methodik: Die ITK-Ausgaben pro Kopf setzen den ITK-Gesamtmarkt (Ausgaben der Unternehmen, Konsumenten, öffentlicher Sektor) in Bezug zur Einwohnerzahl. Den Angaben liegen aktuelle Daten des European Information Technology Observatory (EITO) zugrunde. EITO liefert Daten zu den weltweiten Märkten der Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik. EITO (http://www.eito.com/) ist ein Projekt der Bitkom Research GmbH in Zusammenarbeit mit den Marktforschungsinstituten IDC und GfK.

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Bitkom vertritt mehr als 2.400 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.600 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 9 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.

Quelle: Pressemitteilung bitkom vom 13.01.2016.