Fast jeder zweite Autofahrer liest SMS am Steuer

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(socialON) Fast jeder zweite Autofahrer liest SMS am Steuer. Befragung zu Tätigkeiten während der Autofahrt. Bitkom gibt Tipps zur sicheren Smartphone-Nutzung im Auto.

Wer beim Autofahren zum Handy greift, riskiert nicht nur ein hohes Bußgeld, sondern auch einen Unfall. Trotzdem können viele während der Fahrt die Finger nicht von Smartphone lassen. Das zeigt eine Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. So erklären 42 Prozent der befragten Autofahrer, dass sie beim Fahren mit dem Handy am Ohr ohne Freisprecheinrichtung telefonieren. 44 Prozent lesen SMS oder andere Kurznachrichten auf ihrem Mobiltelefon. Fast jeder Vierte (23 Prozent) schreibt sogar während der Fahrt selbst SMS/Kurznachrichten über die Tastatur des Telefons. 25 Prozent lesen außerdem E-Mails auf dem Handy, 8 Prozent tippen Mails. „Mobiltelefone sind heute so alltäglich und vielfältig im Einsatz, dass es offenbar vielen Menschen schwer fällt, während der Autofahrt darauf zu verzichten“, sagt Dr. Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom. „Schon eine kurze Ablenkung kann gravierende Folgen haben. Deshalb unser Appell: Hände weg vom Handy beim Autofahren. Mit Freisprecheinrichtung, Sprachsteuerung oder Bordcomputer gibt es heute einfache technische Möglichkeiten, zum Beispiel Anrufe entgegenzunehmen, ohne sich und andere zu gefährden.“

Das Benutzen eines Telefons am Steuer ist in Deutschland verboten und kostet 60,00 Euro Bußgeld und hat einen Punkt in der Flensburger Kartei zur Folge. Bitkom gibt Tipps für eine sichere Handynutzung:

1. Handy-Halterung im Fahrzeug
Mit einer Handy-Halterung im Cockpit erübrigt sich der Griff zum Telefon. Die Vorrichtung ermöglicht den Blick auf das Display, ohne dabei die Aufmerksamkeit zu lange vom Verkehrsgeschehen abzulenken. So lässt sich das Smartphone auch als Navigationsgerät benutzen.

2. Fester Einbau oder „Plug and Play“
Sicheres Telefonieren gewährleistet ebenfalls eine fest eingebaute Freisprecheinrichtung, die einige Autos schon serienmäßig mitbringen. Weil sie an die Außenantenne des Autos angeschlossen ist, ermöglicht sie eine sehr gute Empfangsqualität. Zudem schaltet sich das Radio automatisch stumm, wenn es klingelt. Eine Alternative sind „Plug-and-Play“-Lösungen. Die einbaubaren Freisprecheinrichtungen werden entweder per Stecker angeschlossen oder verbinden sich per Bluetooth mit dem Smartphone. Die Stromversorgung läuft oft über den Zigarettenanzünder.

3. Sprachsteuerung erleichtert Bedienung
Viele Smartphones haben eine Sprachsteuerung. Damit steuert man das Telefon freihändig durch Sprachbefehle. Außerdem können Fahrer SMS, E-Mails oder Messenger-Nachrichten diktieren und sich eingehende Nachrichten vorlesen lassen. Allerdings dürfen sie zum Einschalten dieser Funktion das Telefon nicht in die Hand nehmen. Zudem sollte der Blick auch hier nicht auf dem Display ruhen.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1010 Personen ab 18 Jahren befragt, darunter 773 Autofahrer. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellung lautete: Welche der folgenden Tätigkeiten erledigen Sie nebenbei, während Sie selbst Auto fahren? Hier sind Tätigkeiten während der Fahrt gemeint, also nicht wenn Sie an der Ampel stehen.

Ansprechpartner
Angelika Pentsi
Pressesprecherin
T +49 30 27576-111
a.pentsi@bitkom.org

Johannes Weicksel
Bereichsleiter
Intelligente Mobilität
T +49 30 27576-250
j.weicksel@bitkom.org

Bitkom vertritt mehr als 2.300 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.500 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, 300 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 78 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 9 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.

Quelle: Pressemitteilung bitkom vom 05.02.2016.