Energiekrise: besserer Überblick über den eigenen Verbrauch

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Energiekrise: besserer Überblick über den eigenen Verbrauch

Mehr als drei Viertel aller Haushalte wünschen sich intelligente Stromzähler

Allerdings will jeder sechste Haushalt keine Energie sparen

(socialon) Wie viel Strom verbraucht welches Gerät? Wie können Haushalte ihren Energieverbrauch reduzieren? Angesichts der aktuellen Energiekrise treiben diese Fragen viele Menschen in Deutschland um. So reduziert vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und den damit verbundenen Preissteigerungen auf dem Energiemarkt bereits ein Viertel der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger (25 Prozent) den eigenen Energieverbrauch „an allen möglichen Stellen“. 40 Prozent reduzieren ihn „an vielen Stellen“ und weitere 20 Prozent immerhin „an wenigen Stellen“.

Energieverbrauch transparenter erfassen

Lediglich 16 Prozent reduzieren ihren Energieverbrauch nicht. Das sind die Ergebnisse einer aktuellen repräsentativen Befragung unter 1.006 Menschen in Deutschland ab 16 Jahren, die im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt wurde. Demnach wüssten 88 Prozent der Deutschen gern auf einen Blick, wie hoch ihr Energieverbrauch gerade ist und wo sie noch sparen können. 78 Prozent wünschen sich dazu in ihrer Wohnung bzw. ihrem Haus einen intelligenten Stromzähler und 73 Prozent brauchen generell mehr Informationen und Tipps dazu, wie sie ihren Energieverbrauch schnell senken können.

Die größten Stromfresser erkennen

„Der Druck auf die Haushalte ist hoch. Transparenz und bessere Verbrauchsinformationen in Echtzeit sind unabdingbar, damit die Menschen gezielt Energie sparen können. Nur wenn man weiß, wie hoch der eigene Verbrauch ist und welche Geräte die größten Stromfresser sind, kann man effektive Maßnahmen treffen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

„Während wir auf dem Smartphone jederzeit unser verbrauchtes Datenvolumen einsehen können und der Akkustand immer aktuell angezeigt wird, gibt es eine solche Transparenz in den Haushalten in der Regel nicht. Dabei sind die digitalen Technologien längst da, um Verbraucherinnen und Verbraucher beim Energiesparen massiv zu unterstützen – und zwar ohne dass man dafür in den Keller zum Stromzähler gehen muss und von Hand Aufzeichnungen macht.“

Wissen nüber den Verbrauch des Haushaltsstroms

38 Prozent wissen laut Umfrage aktuell nicht, wie hoch der Verbrauch ihres Haushaltsstroms pro Jahr überhaupt ist. 32 Prozent können die Höhe ihrer monatlichen Abschlagszahlung nicht beziffern. Smart Meter können hier helfen. „Smart Meter können in Echtzeit den Verbrauch messen und erkennen, wann wir wie viel Strom verbrauchen“, sagt Rohleder. „Der Smart-Meter-Rollout muss massiv beschleunigt werden.“

Der flächendeckende Einbau der Geräte lässt jedoch weiter auf sich warten. „Förderprogramme, weniger Bürokratie, kosteneffiziente Lösungen und realitätsnahe technische Standards würden helfen, Smart Meter schnell in die Fläche zu bringen“, betont Rohleder.

Digital Energie Conference des Bitkom

Um die Zukunft der Energieversorgung mithilfe digitaler Technologien geht es am 18. Oktober 2022 auch bei der Digital Energie Conference des Bitkom, die dieses Jahr im Rahmen der Smart Country Convention stattfindet. Die Konferenz bringt die wichtigsten Akteure aus Energie- und Digitalunternehmen, Politik, Wissenschaft und Startups zusammen, um sich über hochaktuelle Themen im Energy-Sektor auszutauschen.

Die Konferenz wird von Dr. Patrick Graichen, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, mit einer Keynote eröffnet. Zu den Highlights des Programms zählen unter anderem die Podiums-Diskussionen „Smart Meter Rollout zwischen Anspruch und Wirklichkeit – worauf es jetzt ankommt“ oder „Cyberangriffe auf die Strom- und Gasversorgung? IT-Sicherheit in Zeiten einer erhöhten Bedrohungslage“. Interessierte Journalistinnen und Journalisten sind herzlich eingeladen.

Quelle: bitkom, 17.10.2022
Bild: pixabay.com