Drei von vier Berufstätigen sind über die Feiertage erreichbar

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Mehrheit der Beschäftigten schaltet nicht von der Arbeit ab
Drei von vier Berufstätigen (73 Prozent), die über die Weihnachtsfeiertage und zwischen den Jahren Urlaub haben, sind trotzdem dienstlich erreichbar.

(socialON) Drei von vier Berufstätigen sind über die Feiertage erreichbar. Mehrheit der Beschäftigten schaltet nicht von der Arbeit ab. Knapp zwei Drittel sagen, der Vorgesetzte erwarte ihre Erreichbarkeit.

Drei von vier Berufstätigen (73 Prozent), die über die Weihnachtsfeiertage und zwischen den Jahren Urlaub haben, sind trotzdem dienstlich erreichbar. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter Berufstätigen in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Zahl derjenigen, die auch während ihrer freien Tage für Vorgesetzte, Kollegen oder Kunden ansprechbar bleiben, gestiegen. Im vergangenen Jahr waren 65 Prozent zwischen den Jahren erreichbar. Im Regelfall müssen Arbeitnehmer außerhalb der Arbeitszeit, also zum Beispiel im Urlaub und an Feiertagen nicht erreichbar sein. Das Arbeitszeitgesetz gilt allerdings nicht für leitende Angestellte. „Gerade zum Jahresabschluss ist es für viele Menschen wichtig, zur Ruhe zu kommen und durchzuatmen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

„Zu verantwortungsvoller Führung gehört neben der Rechtslage auch, dieses Bedürfnis anzuerkennen.“ In jenen Ausnahmefällen, in denen eine Erreichbarkeit doch notwendig ist, sollte eine klare und einvernehmliche Regelung zum Beispiel im Sinne eines Bereitschaftsdienstes getroffen werden. Besonders inakzeptabel seien Situationen, in denen eine permanente Erreichbarkeit stillschweigend vorausgesetzt werde, ohne dass dies kompensiert wird.

Zwei Drittel der Berufstätigen (66 Prozent) sind telefonisch erreichbar und haben für Kollegen, Vorgesetzte und Kunden ein offenes Ohr. Ebenso viele können über Instant-Messaging-Dienste wie WhatsApp, iMessage oder Google Hangouts (65 Prozent) kontaktiert werden. Jeder Zweite (55 Prozent) gibt an, seine beruflichen E-Mails über die Feiertage zu lesen. Als Grund für die dienstliche Verfügbarkeit geben drei von fünf (62 Prozent) an, sie würden damit die Erwartungen ihrer Vorgesetzten erfüllen. Mehr als ein Drittel (38 Prozent) sagt, ihre Kollegen würden die Erreichbarkeit von ihnen erwarten, bei einem Viertel (25 Prozent) sind es die Kunden. Knapp jeder Vierte (23 Prozent) will auf eigenen Wunsch zwischen den Jahren trotz Urlaubs erreichbar bleiben.

Nur jeder Vierte (27 Prozent) ist während seines Urlaubs zwischen den Jahren nicht für Kollegen, Vorgesetzte und Kunden erreichbar und schaltet komplett von der Arbeit ab. Vor allem jüngere Arbeitnehmer gehen auf Empfangs- und Sendepause. Ein Drittel (33 Prozent) der 14- bis 29-Jährigen will sich in diesem Jahr zwischen Weihnachten und Silvester beruflich komplett ausklinken.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom 2017 durchgeführt hat. Dabei wurden 1.010 Personen ab 14 Jahren, darunter 531 Berufstätige, befragt. Die Fragestellungen lauteten: „Sind Sie an Weihnachten, zwischen den Jahren und Neujahr beruflich per E-Mail, telefonisch oder per Kurznachricht erreichbar, sofern Sie Urlaub haben?“ und „Warum sind Sie im Urlaub erreichbar?“.

Ihre Ansprechpartner sind:
Laura Carius
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
T +49 30 27576-114
l.carius@bitkom.org

Adél Holdampf-Wendel
Bereichsleiterin Arbeitsrecht und Arbeit 4.0
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Bitkom vertritt mehr als 2.500 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.700 Direktmitglieder. Sie erzielen allein mit IT- und Telekommunikationsleistungen jährlich Umsätze von 190 Milliarden Euro, darunter Exporte in Höhe von 50 Milliarden Euro. Die Bitkom-Mitglieder beschäftigen in Deutschland mehr als 2 Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, mehr als 400 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Geräte und Bauteile her, sind im Bereich der digitalen Medien tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 80 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, jeweils 8 Prozent kommen aus Europa und den USA, 4 Prozent aus anderen Regionen. Bitkom fördert und treibt die digitale Transformation der deutschen Wirtschaft und setzt sich für eine breite gesellschaftliche Teilhabe an den digitalen Entwicklungen ein. Ziel ist es, Deutschland zu einem weltweit führenden Digitalstandort zu machen.

Quelle: Pressemitteilung bitkom vom 18.12.2017.
Bildquelle: pixabay.com