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Drei Fakten machen das Leben mit sozialen Medien leichter

Drei Fakten machen das Leben mit sozialen Medien leichter

Kinderuni Siegen zum Thema soziale Medien und mentale Gesundheit

(socialON) 88 Prozent der jungen Menschen in Deutschland nutzen soziale Medien. Das fand das Statistische Bundesamt heraus. Die Kommunikation unterscheidet sich von analoger Kontaktpflege. Das Thema von Anne Möbert bei der dritten Vorlesung der Kinderuni Siegen war also topaktuell: „Social Media und mentale Gesundheit“.  Welchen Einfluss haben Facebook, Instagram, WhatsApp, Snapchat, Skype, Telegram, Twitter oder TikTok auf unsere psychische Gesundheit?

Die Doktorandin im Bereich der Sozial- und Wirtschaftspsychologie an der Universität Siegen fragte die Kinder im Friedrich-Schadeberg-Hörsaal am Unteren Schloss sowie die Mädchen und Jungen vor den Computerbildschirmen, welche sozialen Medien sie nutzen. Bei den Kindern waren WhatsApp, Instagram und TikTok die Favoriten. Anne Möbert: „Auf der Welt sind soziale Medien ziemlich weit verbreitet.“ Sich vernetzen und neue Leute online kennenlernen – das klingt auf den ersten Blick verlockend. Das gilt jedoch nur, wenn man im Umgang mit diesen Medien Regeln beachtet.

Das zumindest meinen etliche Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen. Forschungsgegenstand in der Psychologie sind Menschen. Und weil Menschen sehr unterschiedlich sind, kommen auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen. Helfen kann nur Quantität, also die Fertigung und Auswertung möglichst vieler Studien. „Wir wissen noch nicht genau, was dazu führt, dass soziale Medien uns glücklich oder krank machen“, sagte Möbert. Es gebe aber starke Hinweise darauf, dass drei Faktoren bei der Nutzung sozialer Medien bedacht werden sollten.

Zuvorderst ist das die Notwendigkeit ausreichenden Schlafs, um Energie zu generieren und gesund zu sein. Eine Umfrage unter den Kinderuni-Kindern entsprach den üblichen Werten: Erwachsene benötigen täglich sieben bis neun Stunden Schlaf, Kinder neun bis elf Stunden oder gar mehr. Kinder müssen viel lernen und wachsen, daher ist der Energiebedarf erhöht. Wer gesund schlafen will, sollte eine Stunde vor dem Zubettgehen aufhören, das Handy zu nutzen oder fernzusehen.

„Viele junge Menschen nutzen kurz vor dem Schlafengehen das Handy. Das Display ist beleuchtet, Hormone werden freigesetzt, Stress setzt ein: Wir werden wach“, erklärte Möbert. Kommt das Nachdenken über Nachrichten hinzu, können wir nicht einschlafen. Auch spannende Buchlektüre kann dem Schlaf entgegenstehen. Lesen an sich aber ist sehr nützlich für unser Gehirn.

Und: Auf sozialen Medien sollten Vergleiche untereinander vermieden werden. Die Doktorandin: „Man postet in der Regel nur positive Dinge.“ Auf NutzerInnen kommen binnen kurzer Zeit sehr viele tolle News zu. Diese verleiten zu sehr vielen Vergleichen. Einzelne negative Vergleiche können Menschen sehr gut verarbeiten, aus vielen unguten Vergleichen kann ein richtig dicker, belastender Brocken werden:

„Wir müssen uns klarmachen, dass diese sozialen Vergleiche nicht die Realität spiegeln. Jeder zeigt nur, was er zeigen will.“ Zwischen dem geposteten Hochglanz und dem Alltag kann es große Unterschiede geben. Mit diesem Hintergrundwissen sollte man die eigene Lebenssituation nicht an den Posts anderer messen. Ansonsten können Menschen sehr unglücklich werden.

Positiv an sozialen Medien kann sein, dass Menschen Unterstützung durch andere suchen und finden können. „Soziale Medien machen es ganz einfach, viele Menschen zu erreichen“, so Möbert. Es gebe Menschen, die sich über soziale Medien besser austauschen könnten als in analogen Situationen. „Es ist wichtig zu wissen, dass es möglich ist, über soziale Medien Unterstützung zu erhalten. Dieses Wissen reicht, um uns glücklich zu machen.“ Soziale Beziehungspflege mit Likes und Teilen sollte aber nicht übertrieben werden.

„Das ist wie eine Art Freundschaftspflege.“ Vorsicht sei bei Menschen geboten, die man nicht so gut kennt. Menschen, die es mit dem Liken und Teilen übertreiben, sind tendenziell unzufriedener mit sich selbst, so die Nachwuchswissenschaftlerin. „Wir brauchen einen gesunden Mittelweg.“

Quelle & Bild: Uni Siegen, 24.03.2022

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