Bundesinnenminister auf dem IT-Gipfel

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Bundesministerium des Innern auf dem IT-Gipfel
Bundesinnenminister de Maizière während seiner Rede im Rahmen der AG 4 "Werte schützen - IT-Sicherheitsagenda für Deutschland" im Hamburger Übersee-Club + de Maizière während seiner Rede im Hamburger Übersee-Club.

(socialON) Unter dem Motto „Arbeiten und Leben im digitalen Wandel – gemeinsam.innovativ.selbstbestimmt“ trafen sich am 21. Oktober 2014 zum achten Mal Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zum Nationalen IT-Gipfel. Der diesjährige Gipfel in Hamburg stand ganz im Zeichen der im August verabschiedeten Digitalen Agenda der Bundesregierung, auf deren Handlungsfelder er künftig inhaltlich ausgerichtet werden soll.

Im Forum II „Transparenz, Sicherheit, Vertrauen – digitale Zukunft gestalten“ wurden als ein Schwerpunkt des diesjährigen Gipfels Fragen der IT-Sicherheit und der Vertrauenswürdigkeit von IT erörtert. In der Podiumsdiskussion stand unter anderem die Frage im Raum, welche Möglichkeiten Bürger und Unternehmen haben, um ihre privaten und geschäftlichen Daten besser vor Ausspähung zu schützen. Hierzu verwies Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière auf die De-Mail, mit der ein gutes und einfach zu bedienendes System in Deutschland verfügbar ist, das von vertrauenswürdigen Unternehmen auf Basis hoher Sicherheitsstandards angeboten wird.

Mit Blick auf die Anwendungsmöglichkeiten von De-Mail betonte der Bundesinnenminister: „Dem Auftrag der Digitalen Agenda zur flächendeckendend Einführung von De-Mail folgend werden wir als Bundesregierung unseren Beitrag leisten. Bis Ende 2015 werden weit über 200 Behörden und Einrichtungen des Bundes über De-Mail kommunizieren können. Bürgerinnen und Bürger, die z. B. der Deutschen Rentenversicherung ihre De-Mail-Adresse mitteilen, können hierüber künftig Vorgänge, beispielsweise ihre Renteninformation erhalten. Meine Heimatstadt Dresden ist schon jetzt über De-Mail erreichbar und plant hierzu weitere Projekte.“

Zuvor hatte auch die IT-Beauftragte der Bundesregierung, Staatssekretärin Cornelia Rogall-Grothe, innerhalb des Forums II gemeinsam mit dem Co-Vorsitzenden der Arbeitsgruppe 3 „Innovative IT-Angebote des Staates“, Karl-Heinz Streibich (Software AG), die Bedeutung sicherer E-Government-Angebote herausgestellt. Nur wenn die Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen Vertrauen in die Sicherheit und den Schutz der mit Hilfe von E-Government-Diensten übermittelten Daten haben, werden diese Angebote auch genutzt. Dieses Vertrauen zu erhalten ist eine zentrale gemeinsame Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen.

Zudem kündigte Rogall-Grothe eine neue Ausweis-App für den 1. November 2014 an: „Der Online-Ausweis muss einfach und schnell sein, damit er im Alltag genutzt wird. Die neue Ausweis-App ist unabhängig vom eingesetzten Webbrowser und eignet sich hervorragend für den schnellen und leistungsfähigen elektronischen Identitätsnachweis.“

Die Online-Ausweisfunktion des Personalausweises und des elektronischen Aufenthaltstitels bietet den Bürgerinnen und Bürgern eine deutlich höhere Sicherheit als ein Login mit Nutzername und Passwort. Zunächst wird die neue Ausweis-App für die Betriebssysteme Windows 7 und 8 sowie OS X 10.9 zur Verfügung gestellt. 2015 folgen Versionen für die mobile Anwendung mit iOS- und Android-Betriebssystemen.

Bereits am Gipfelvortag lud die Arbeitsgruppe 4 „Vertrauen, Datenschutz und Sicherheit im Internet“ unter Vorsitz von Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière und Dr. Walter Schlebusch (Giesecke & Devrient) zur Veranstaltung „Werte schützen – IT-Sicherheitsagenda für Deutschland“ in den Hamburger Übersee-Club.

Bundesinnenminister de Maizière zur Bedeutung des derzeit innerhalb der Bundesregierung in Abstimmung befindlichen IT-Sicherheitsgesetzes: „Mit dem IT-Sicherheitsgesetz sollen die IT-Systeme und digitalen Infrastrukturen Deutschlands zu den sichersten weltweit werden. Hierfür wollen wir nicht nur die Betreiber Kritis‎cher Infrastrukturen, sondern auch die Telekommunikations- und Telemedienanbieter, die eine Schlüsselrolle für die Sicherheit des Cyberraums haben, verpflichten, IT-Sicherheit nach dem Stand der Technik zu gewährleisten. Davon profitieren wir am Ende alle, vor allem aber der Wirtschaftsstandort Deutschland. Ein unterschiedliches Niveau an IT-Sicherheit ist in den Bereichen, die für unsere Gesellschaft elementar sind, angesichts der unverändert angespannten IT-Sicherheitslage und der zunehmend technologisch ausgereifteren und komplexeren Angriffe nicht länger hinnehmbar.“

Bundesinnenminister Dr. de Maizière und Dr. Schlebusch besuchten zudem im Rahmen der Veranstaltung verschiedene Projekte und Anwendungen, die von der Arbeitsgruppe 4 initiiert wurden. Dazu gehörten unter anderem ein Analysetool zur Untersuchung von Android-Apps, Hilfestellungen bei der Programmierung sicherer Apps sowie zur sicheren Authentifizierung über die SIM-Karte des Mobiltelefons. Ferner initiierte der Verein Deutschland sicher im Netz e.V. einen Schülerwettbewerb zum Thema „Schutz und Vertrauen im Netz“.

Quelle: Pressemitteilung des Bundesministeriums des Innern vom 21.10.2014.
Bildquelle: Johannes A. Némecky